Truck Race Trophy am RBR

Rennen 1: Truck Racerin forderte Champion heraus. Für seine Mission, den fünften Titel einzufahren, legte der deutsche Altmeister Jochen Hahn bei der Truck Race Trophy auf dem Red Bull Ring, dem Saisonauftakt der FIA Truck Racing Europameisterschaft 2017, gleich im ersten Rennen am Samstag den optimalen Grundstein. „Ich habe den Start etwas verschlafen und Steffi (Halm, Anm.) war drauf und dran, an mir vorbei zu gehen. Es war ein harter aber fairer Zweikampf in den ersten beiden Kurven. Erstes Rennen, erster Sieg, Job erledigt“, freute sich Hahn über seinen Start-Ziel-Triumph in seinem neuen IVECO-Truck. Zwanzig Runden lang kämpfte seine Landsfrau Stephanie Halm, nach einem sensationellen Qualifying und Start aus der ersten Reihe, mit dem amtierenden Europameister um den Sieg. Sie musste sich am Ende nur knapp geschlagen geben, verwies ihrerseits den Rest des Feldes deutlich auf die Plätze und strahlte: „Die ersten Kurven sind wir nebeneinander gefahren. Ich habe ihm (Jochen Hahn, Anm.) den Platz gelassen, wollte nicht zu viel riskieren, und habe schließlich mein bestes Resultat in einem ersten Rennen geschafft, perfekt für mich!“ Gerhard Körber komplettierte den Dreifach-Erfolg für Deutschland. Der Local Hero Markus Altenstrasser fuhr auf Rang 8 und sicherte sich damit, wegen der gestürzten Startreihenfolge der Positionen 1 bis 8, die Pole-Position für den zweiten Lauf. 

Rennen 2: José Rodriguez dominiert Kampf der PS-Titanen mit erstem Karriere-Sieg. Mit Markus Altenstrasser startete José Rodrigues (POR) aus Startreihe eins des zweiten Laufes. Der Local Hero musste recht bald die Führung abgeben und den Portugiesen davonziehen lassen. Über viele Runden schlug sich der Oberösterreicher wacker an zweiter Stelle, hatte jedoch zunehmend Probleme: „Das Hauptproblem waren sehr stark abbauende Vorderreifen, die sind mir zur Mitte des Rennens abhanden gekommen, überspitzt formuliert. Es war dann nicht mehr möglich, die Pace zu halten. Wir werden das Auto heute Nacht umbauen und hoffen, dass wir morgen wieder vorne mit dabei sind.“ Rodrigues verteidigte die Führung bis ins Ziel, feierte den ersten Sieg seiner Karriere und war damit der erste portugiesische Sieger in der Geschichte des Truck Race: „Ich bin überglücklich und es ist eine Ehre für mich, als erster Portugiese gewonnen zu haben.“ Norbert Kiss (HUN) wurde Zweiter vor Gerhard Körber. Am Sonntag erleben die Fans um 13:20 und 15:20 Uhr weitere zwei Rennen der PS-Titanen. Für Motorsport-Feeling sorgen am diesjährigen Truck-Race-Wochenende auf dem Red Bull Ring außerdem der Suzuki Cup Europe/Austria, die Sports Car Challenge sowie die Supercar Challenge.

Rennen 3: Am Muttertag war weibliche Power auch auf der Rennstrecke Trumpf. Stephanie Halm (GER) siegte im dritten Rennen des Wochenendes vor ihrem Landsmann Jochen Hahn, der sich im vierten Lauf am Spielberg 2017 volle Punkte sicherte. Pech hatte er Lokalmatador Markus Altenstrasser (OÖ) am Sonntag. 

Stephanie Halm bewahrte kühlen Kopf im turbulenten dritten Rennen. Dass sie zum Favoritenkreis zählt, bestätigte Stephanie Halm bereits am Samstag auf dem Red Bull Ring. Am Sonntag holte die deutsche Pilotin die erste Pole Position ihrer Karriere und feierte in einem turbulenten Rennen mit harten Zweikämpfen, das zwei Runden vor Schluss wegen eines Unfalls im Mittelfeld mit roter Flagge beendet werden musste, einen hart erkämpften Start-Ziel-Sieg. „Der Druck war immens. Ich wollte einfach gewinnen und wusste, dass ich keinen Fehler machen darf“, war Halm erleichtert, die Angriffe von Jochen Hahn erfolgreich abgewehrt zu haben. Am Muttertag schien der amtierende Champion, der ebenfalls aus der ersten Startreihe ins Gaspedal stieg, kein Rezept gegen die weibliche Truck-Race-Power gefunden zu haben. Der Österreicher Markus Altenstrasser musste seinen Truck bereits in der zweiten Runde wegen eines technischen Defekts abstellen: „Es hat sich an der Achse etwas verzahnt. Ich hatte keinen Vortrieb mehr“, zeigte sich der Prambachkirchener enttäuscht, beim Finale des Heimspiels nicht weiter ins Geschehen eingreifen zu können. Die Zeit bis zum vierten Lauf reichte nicht aus, um den Truck wieder auf die Strecke zu bringen. 

Rennen 4: Jochen Hahn triumphierte im Finale der PS-Titanen. Die gestürzte Startreihenfolge für Platz 1 bis 8 sorgt im letzten Rennen traditionellerweise für reichlich Action beim Truck Race. Die Top-Piloten starten aus der Mitte des Feldes, Überholmanöver am laufenden Band sind garantiert. Stephanie Halm attackierte von Startplatz 8 ausgehend die Spitze, war in der dritten Runde bis auf die dritte Stelle vorgerückt, schied aber kurze Zeit später wegen eines Bremsproblems aus. Der alte Fuchs Jochen Hahn machte Position um Position gut und nutzte die Gunst der Stunde: Er strahlte am Ende vom obersten Podest, nachdem Adam Lacko (CZE) und Landsmann Sascha Lenz kurz vor Ende des Rennens aneinander gerieten. „Ich habe gewartet was vorne passiert, da ist es ordentlich rund gegangen“, konnte der Vierfach-Europameister über zwei Siege und einen zweiten Platz beim Saisonauftakt am Spielberg lachen. 

Duell „David gegen Goliath“ auf der Rennstrecke. Eine sehenswerte Showeinlage begeisterte die Fans am Rennsonntag. Der Volvo Highspeed-Truck „The Iron Knight“, den die Besucher in den vergangenen Tagen aus nächster Nähe bewundern konnten, hatte seinen großen Auftritt auf dem Red Bull Ring. Der schwedische Geschwindigkeitsrekordhalter Boije Ovebrink pilotierte das 2.400-PS-Monstrum mit 6.000 NM Drehmoment sowie einem Top-Speed von bis zu 276 km/h und trat gegen einen Formel Renault 2.0 Boliden aus dem Fuhrpark des Projekt Spielberg an. Das „David-Goliath“-Duell endete nach zwei Runden auf dem Südkurs auf „Augenhöhe“. 

Hautnah an den Piloten im Fan Village. Während des gesamten Wochenendes hatten die Fans der Truck Race Trophy auf dem Red Bull Ring eine große Auswahl an Side Events abseits der Strecke. Großer Andrang herrschte auch am Sonntag im Fahrerlager beim Fan Village, wo die Piloten Autogramme gaben und für Erinnerungsfotos zur Verfügung standen. Außerdem zogen US-Cars und historische Trucks staunende Blicke auf sich. An einer American-Football-Wurfwand der Projekt Spielberg Graz Giants konnten die Besucher ihre Treffsicherheit testen und einer der weltweit besten Tattoo-Künstler, der gebürtige Grazer Mario Barth, demonstrierte mit seinem Team die hohe Kunst des Tätowierens auf dem Red Bull Ring. 

Trucker-Stimmung und beeindruckender Korso mit hunderten Prachtexemplaren. Wahres Trucker Feeling kam vor allem am Samstagabend bei Live-Musik im Trucker Camp auf, als der deutsche Country-Star Tom Astor in seinen vielen Liedern die Fernfahrer-Leidenschaft hochleben ließ und gemeinsam mit Laura van den Elzen, Mark Hoffmann, dem Mundharmonika-Virtuosen Michael Hirte oder der steirischen Countrymusik-Truppe „Raccoon“ zur Gitarre griff. Mittendrin im Geschehen waren die Racing-Fans und die Trucker, die das gesamte Wochenende über mit ihren auf Hochglanz polierten Prachtexemplaren für eine einzigartige Atmosphäre auf dem Red Bull Ring gesorgt haben. Bevor die Motoren der Race-Trucks am Sonntag für die Rennen 3 und 4 gestartet wurden, schlug die große Stunde aller Trucker, die sich bei einem riesigen Korso mit hunderten Fahrzeugen stolz auf der Rennstrecke präsentierten – ein beeindruckender Anblick am Höhepunkt des Trucker Festivals am Spielberg! 

FIA European Truck Racing Championship 2017 – Saisonstopp 1, Spielberg 

Samstag, 13. Mai 2017, Red Bull Ring, Rennen 1:
1. Jochen Hahn (GER)
2. Stephanie Halm (GER)
3. Gerhard Körber (GER)

Samstag, 13. Mai 2017, Red Bull Ring, Rennen 2:
1. José Rodrigues (POR)
2. Norbert Kiss (HUN)
3. Gerhard Körber (GER)

Sonntag, 14. Mai 2017, Red Bull Ring, Rennen 3:
1. Stephanie Halm (GER)
2. Jochen Hahn (GER)
3. Antonio Albacete (ESP) 

Sonntag, 14. Mai 2017, Red Bull Ring, Rennen 4:
1. Jochen Hahn (GER)
2. Adam Lacko (CZE)
3. Sascha Lenz (GER) 

Beitragsbild / Truck Race Trophy Action © Philip Platzer Red Bull Content Pool

Detail-Ergebnisse der Truck Race Trophy 2017 sind auf den folgenden Seiten zu finden:
=> Truck Race Trophy
=> FIA Truck Racing Europameisterschaft

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